Gerne wird derzeit allerorts ein Resümee der letzten Monate gezogen und insbesondere im Business-Bereich eine Vorschau auf die “Trends 2017” gegeben. Fast so, als wäre der 31. Dezember respektive der 01. Januar ein Stichtag für Veränderungsprozesse. Die Computerwoche zählt die Kreativtrends auf, welche von Adobe ermittelt wurden, die eigentlich mittlerweile in jedem Kreativbüro angekommen sein sollten: Multiscreen, mixed Media, Stock-Fotos, Smartphone-Fotografie, Storytelling sowie 3D,UX,VR… Alles wichtig und richtig, keine Frage, aber bis auf VR (Virtual Reality) und UX (User Experience) eher eine Sache von “was bleibt” 2017. Wichtig hier sicherlich auch noch zu erwähnen: Internet of Things.
Die Welt bzw. booking.com weiß angeblich wohin ich (und alle anderen) nächstes Jahr verreisen werde(n). Dort werden Bedürfnisse der Touristen genannt, die durchaus ihre Relevanz haben und vor allem Chancen für bisher unbekannte oder in den letzten Jahen vernachlässigte Destinationen bieten. Fernab von Touristenmassen, Slow Travel, öko-sozial-verträglich sind Phänomene, wie ich sie auch sehe. Allerdings lässt sich das leider nicht ganz so eindimensional herunterbrechen, denn was Fakt ist: Der Reisende der Zukunft ist komplex und handelt widersprüchlich. Eine Sowohl-Als-Auch-Kultur prägt ihn und fordert die Branche heraus.
Ein Blick in die Health- und Fitness-Branche gibt die Ispo: Laufen bleibt, auf Frauen zugeschnittene Angebote kommen, neue Gruppenaktivitäten via Social Media bilden sich, Wearables wachsen sowie Yoga wird verstärkt von und für Männer angeboten. Wichtig finde ich hier vor allem die Aspekte der neuen Vereinsstrukturen, welche sich über die sozialen Medien herausbilden, die Chancen der Wearables weit über das persönliche Tracking hinaus (etwa Haltungskorrekturen, Ruhepausenempfehlungen, leistungssteigernd). Was mir fehlt ist der Aspekt der Sicherheit und Qualität. Diesen halte ich für die Sportbranche künftig unverzichtbar.
Trendphänomene, die mir gerade immer häufiger über den Weg laufen (und deren Bedeutung ich Branchen übergreifend für relevant halte), sind:
- Kommunikation
- Emotionen
- Bäume (nein, ich habe mich hier nicht vertippt)
Dazu aber später mehr, denn was wirklich Trend ist: der 1. Januar ist kein Marker für komplett neue gesellschaftliche Bedürfnisstrukturen, es fallen keine neuen Techno-Trends mit den Böllerresten vom Himmel und auch Megatrends schaffen sich nicht über Nacht ab oder tauchen mit dem Neujahrskonzert auf dem Bildschirm auf. Der wichtigeste Hinweis zum endenden Jahr ist vielleicht der, dass Trends Prozesse sind, die über einen längeren Zeitraum hin beobachtet und umgesetzt werden müssen. Es bedarf einer Strategie, bei der ich gerne unterstützend behilflich bin.