Vielleicht liegt es an meiner „Bubble“, der Auswahl an Newslettern, die ich lese, vielleicht an den Algorithmen, die meinen Feed prägen – aber ich beobachte immer häufiger, dass sich Veranstaltungen, Events und sogar Marketingkampagnen explizit der Gestaltung der Zukunft annehmen.
Gleichzeitig fällt mir ein Unterschied auf, im Vergleich zu noch vor 2, 5 oder 15 Jahren. In den beginnenden 2000ern beschäftigte man sich gerne mit Trends und Prognosen („wie wird es sein in 20xx?“) und weniger mit sozial-ökonomischen Trendphänomenen.
Die Zeiten haben sich geändert. Die größeren Fragen rücken in den Fokus. Das ist nicht nur spannend, sondern dringend notwendig. Eine großartige Entwicklung, denn jede Auseinandersetzung mit der Zukunft ist ein Schritt hin zu einer bewussteren und aktiveren Gestaltung von Zukunft.
Warum Zukunftsarbeit so wichtig ist
Zukunftsarbeit bedeutet immer auch die Auseinandersetzung mit den Fragen der Gegenwart. Sie fordert Perspektivwechsel, das Akzeptieren von Komplexität und, im besten Fall, die Fähigkeit, Chancen in Unsicherheiten zu erkennen. In einer Ära, die durch technologische Disruptionen, ökologische Umwälzungen und gesellschaftliche Herausforderungen geprägt ist, zeigt das wachsende Interesse an Zukunftsthemen eine zunehmende Bereitschaft, Verantwortung für kommende Entwicklungen zu übernehmen.
Ich bin überzeugt, dass die Auseinandersetzung mit Zukunft die Resilienz von Individuen wie Gesellschaft, von Unternehmen wie Organisationen stärkt. Sie fördert und erfordert einen bewussten Umgang mit Eventualitäten, Möglichkeiten und Risiken.
Methodenvielfalt als Chance
Dabei sind die Zugänge zur Zukunft vielfältig:
- Arbeit an den großen Transformationen unserer Zeit
- Analyse von Megatrends
- Nutzung der Sustainable Development Goals (SDGs) als Orientierung
- Szenario-Entwicklung
Jede dieser Methoden bietet spezifische Stärken. Entscheidend ist nicht die Methode, sondern die Haltung dahinter. Zukunftsarbeit darf nicht bei der theoretischen Auseinandersetzung stehen bleiben.
Von einmaligen Impulsen zur nachhaltigen Wirkung
Eine Keynote, eine Panel-Diskussion oder ein Workshop können zwar wichtige Anstöße geben, ihr Potenzial bleibt jedoch oft ungenutzt, wenn keine Anschlussfähigkeit geschaffen wird.
Hier kommt der Begriff der „Legacy“ ins Spiel: Was bleibt nach einem Zukunftsimpuls? Zukunftsarbeit sollte nicht nur kurzfristig für ein “Oha” sorgen, sondern sich langfristig in einer Strategie verankern.
Kriterien für eine qualitätsvolle Zukunftsarbeit
Damit die Auseinandersetzung mit der Zukunft wirklich etwas bewegt, sind für mich fünf Dinge entscheidend:
- Inklusivität: Zukunft betrifft uns alle. Das bedeutet, dass wir möglichst viele Perspektiven einbinden müssen – und den Zugang zu diesen Themen so gestalten, dass wirklich jede:r teilnehmen und mitwirken kann.
- Reaktion oder Aktion? Wo befinde ich mich auf der Zukunftsreise? Möchte ich etwas aktiv bewirken oder muss/ möchte ich mich zunächst den zu erwartenden Entwicklungen stellen und anpassen?
- Umsetzungsfokus: Visionen sind toll, aber sie dürfen nicht in der Luft hängen bleiben. Ohne konkrete Schritte verliert Zukunftsarbeit ihren Wert.
- Kontinuität: Zukunftsarbeit ist kein „Einmal-und-fertig“-Projekt. Sie ist ein Prozess, der immer wieder neu reflektiert und angepasst werden muss.
- Impact: Welche konkreten Auswirkungen werden angestrebt – auf Einzelpersonen, Organisationen oder die Gesellschaft? Reflektion und Klarheit über die Ziele und die angestrebte Wirkung sind essenziell
Zukunft als Einladung
Das steigende Interesse an der Zukunft zeigt mir, dass wir trotz aller Herausforderungen noch an das Morgen glauben – und daran, dass wir es besser machen können.
Building Legacy: Zukunft zu denken ist der erste Schritt. Zukunft zu gestalten der nächste.
Wer Lust hat, noch tiefer in das Thema einzutauchen, dem möchte ich das Whitepaper ans Herz legen, das ich zusammen mit mit Catharina Fischer und den Kooperationspartnern Maximice und Düsseldorf Convention entwickelt habe. Darin beleuchten wir, wie Events zum nachhaltigen Wandel beitragen können. Es kann auch als Blaupause und Inspiration für andere Bereiche dienen.
Das Whitepaper ist hier kostenlos erhältlich. Hier gibt es weitere Informationen und wer Fragen hat, darf jederzeit Kontakt aufnehmen.