Für die Reisebranche und den Tourismus in 2024 ein absolutes Top Thema: Sicherheit! Aber ebenso das Aushalten von Unsicherheiten!
Die Vielzahl an erlebten Krisen, die ständige Informationsflut neuer realer und gefühlter Hiobsbotschaften, haben dazu geführt, dass das Bedürfnis nach Sicherheit und verlässlicher, guter Information gestiegen ist. Dies fordert von Reisezielen mitunter ein Umdenken speziell in der Kommunikation aber auch strategischen Ausrichtung. Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und soziale Verantwortung werden dabei zentrale Rollen spielen.
Vor Kurzem wurde die International SOS Risk Map 2024 veröffentlicht. Diese Weltkarte zeigt das Risikopotenzial verschiedener Länder in Bezug auf medizinische Versorgung, politische und gesellschaftliche Sicherheit, mentale Gesundheit sowie mögliche Auswirkungen des Klimawandels. Zusätzlich haben Safeture, eine Plattform zur Bewertung von Reise- und Standortrisiken für Geschäftsreisende, und Riskline, ein Unternehmen spezialisiert auf die Analyse von Reiserisiken, ebenfalls eine “Risk Map” für das Jahr 2024 veröffentlicht. Für Reisende eine gute Orientierung. Für Destinationen kann es entweder eine Möglichkeit der Kommunikation sein – oder einer angepassten Zukunftsstrategie, welche Sicherheit mehrdimensional denkt und etabliert.
Ein Beispiel hierfür ist Nepal: Das Land plant im Januar 2024 eine LGBT+-Tourismuskonferenz, ein bedeutender Schritt hin zu mehr Inklusion und Diversität im Tourismus. Diese Veranstaltung soll Nepals Offenheit gegenüber der Community zeigen und die Wertschätzung für kulturelle Vielfalt und Diversity. Die Konferenz bietet eine relevante Plattform, um über Sicherheit und Gleichstellung für LGBT+-Reisende zu sprechen, das Bewusstsein für deren Herausforderungen zu stärken. Die Initiative wird den nepalesischen Tourismus stärken und auch wirtschaftlich für mehr Stabilität sorgen. Davon wird über kurz oder lang auch die Zivilgesellschaft in Nepal profitieren.
Der Diskurs über und ein Fokus auf spezielle Sicherheitsbedürfnisse beim Reisen ist ebenfalls für andere Reisegruppen notwendig – zum Beispiel der gesamte Kreis der Geschäftsreisende inklusive all jenen, die auf Workation gehen oder sich zu den Digitale Nomaden zählen.
Gesundheit und Sicherheit besitzen eine starke Korrelation. Sicherheit (und damit auch Zugang) für Menschen mit Hochsensibilität, psychischen Erkrankungen, physischen Einschränkungen werden ebenfalls immer relevanter, können zum USP einer Destination oder eines Reiseanbieters werden. Die reisefreudigen und hochaktive älteren Lebensstile benötigen ebenfalls Sicherheiten. Gerade auch im Kontext der Auswirkungen durch den Klimawandel, welche die ältere Generationen besonders betreffen.
Im Kontext des Klimawandels liegt der Fokus nicht nur auf dem Schutz der Reisenden vor unvorhersehbaren Naturereignissen, sondern auch auf einer nachhaltigen Zukunftssicherung des Standorts als lebenswerte Destination. Es ist entscheidend, in stabile Infrastrukturen zu investieren und sich an den Klimawandel aktiv anzupassen. Hier ist das Thema der Resilienz in Verbindung mit Sicherheit zu erwähnen. Sicherheit und Unsicherheiten widersprechen sich nicht.
Die Nutzung von Technologien, Kooperationen auf lokaler und globaler Ebene, Schulungen der Mitarbeitenden und Sicherheitszertifikate sind weitere wichtige Aspekte, um ein Mehr Sicherheit zu ermöglichen. Das beginnt bei Datensicherheit und endet nicht bei der Sensibilisierung für das Beispiel Diversity. Eine ganzheitliche Betrachtung des Themas Sicherheit (inklusive dem Umgang mit Unsicherheiten) ist entscheidend. Akteure im Tourismus können so nicht nur eine bessere Reiseerfahrung ermöglichen, sondern die lokalen Gemeinschaften in ihrer Zukunftsgestaltung unterstützen.