Leise schnarcht ein Hund hinter mir, vor mir ist Naturbühne: blau-grüne, leicht diesige Täler und Berge mit teils noch schneebedeckten (oder beschneiten?) Plateaus, Skipisten. Meine vorindustrielle Geräuschlandschaft aus Hund, Vögel und Wind wird von entfernten Motorgeräuschen, Heizung und dem Klappern der Tastatur begleitet.
Mein Kopf möchte der Szene einen Trendrahmen geben: Ist das schon Workation oder noch Auszeit. Der Kopf sucht Orientierung, während ich ihm den Raum gebe, Dinge wertfrei neu zu denken.
Beides ist so elementar wichtig, nicht nur für meine Arbeit, sondern für alle, die Entwicklung (mit)gestalten wollen (und nicht davor fliehen).
- Zeit anhalten. Stopptaste drücken. In Betracht ziehen, dass nicht jedes zu beobachtende Trendphänomen für einen selbst, das Unternehmen, die Organisation gleich wichtig ist.
- Karte auspacken. Orientieren. Wertfrei den großen Veränderungsprozessen begegnen, denen man nicht ausweichen kann. Und auch nicht möchte.
- Um dann zu schauen, mit welchen Werten man diese mitgestalten möchte.
Viel zu schnell bin auch ich im operativen Modus. Verzettele mich in Alltagsdingen oder auch Kopfkonstrukten. Lasse mich vom Krieg in der Ukraine in jeder Nervenzelle erschüttern und lähmen. Die Zeit wird so zum Treiber und die Zukunft rast ungebremst auf mich zu. Dann muss ich anhalten, um die Zukunft halten zu können.
Achtsamkeit ist mehr als Meditationskissen. Achtsamkeit bedeutet, in jedem Augenblick wahrzunehmen “was ist”. Aus dieser Aufmerksamkeit heraus, kann ich entscheiden, mit welcher Haltung ich dem „Was ist“ begegnen möchte. Achtsamkeit impliziert Verantwortung für Zeit und damit Zukunft. Diese Haltung ermöglicht Veränderungen zu erkennen, zuzulassen und bewusst mitzugestalten. Zukunft ist eine Entscheidung im Hier und Jetzt.
Der Hund (oder ich, wer weiß das manchmal schon so genau) möchte raus. Wir haben Glück, hier sein zu können. Mehrfach. Die Unterkunft akzeptiert normalerweise nur Katzen, wurde mir erzählt. Seit der Pandemie steigt die Nachfrage nach Ferien mit Katze. Ich bin kurz erstaunt aber nur minimal überrascht.
Eins meiner mobilen Endgeräte bringt die Welt in den Wald. Ich erfahre, wie der Krieg in der Ukraine nicht nur Zweibeiner betrifft. Die Menschen suchen mit Hund und Katze in anderen europäischen Ländern Schutz. Viele Länder (z.B. die Schweiz) hätten schnell reagiert und das Verfahren zur Einreise von Haustieren erleichtert. Was jetzt fehlt, sind Unterkünfte für die Vierbeiner.