Flugscham, Flygskam, Flight Shaming: Die Schweden haben es erfunden, den Finnen macht es nichts aus, die Deutschen tun gerne so als ob und die Analysten raten, dass die Fluggesellschaften das (sprich Flygskam, Flugscham, Flight Shaming) besser mal ernst nehmen sollten. Ich möchte da den Analysten zustimmen.
Die Unterwegskultur lässt sich zwar nicht stoppen. Asien wird auch in naher Zukunft von Finland aus nicht in Nullkommanix mit dem Zug erreichbar sein. Doch wo möglich, wählen Menschen heute immer häufiger den Zug statt Flugzeug oder Auto. Keine 2 Stunden Eincheckzeit, keine Staus, dafür in der Regel einen Arbeits-/Medienplatz. Eigentlich ein exzellentes Modell. Zumindest dort, wo es angeboten wird, es noch Schiene gibt und vom Aufwand vertretbar ist. Seamless Mobility, also eine nahtlose, unkomplizierte Vernetzung der Mobilitätsmittel, ist leider immer noch eher die Ausnahme als Regel. Dabei ist genau das ein essentieller Bestandteil der Lebensqualität. Und aus touristischer Perspektive für Destinationen unerlässlich. Und für urbane wie suburbane Regionen Zukunftssicherheit. Dafür benötigt es allerdings mehr glokale Lösungen.
Das Flugscham, Flygskam, Flight Shame ein sich entwickelndes Thema ist zeigen Hashtags wie: #flygskam, #flightshaming, #flugscham oder #unter1000, die in den sozialen Medien von “early adopters” verwendet werden. Zug statt Fliegen ist definitiv für viele Businessreisende in Europa heute zunehmend Alltag. Dass sich aber an der Anbindung an die Bahnhöfe und an die Zentren noch viel tun muss, zeigt eine aktuelle Umfrage von acatech. 58% der Berufstätigen empfinden das Auto immer noch als bequemste Lösung. Dabei wäre fast jeder 3. gerne umweltfreundlicher unterwegs.
Ohne Flugscham auf dem 1. Nationalen Radtourismuskongress des ADFC
Themen die auch beim 1. Nationalen Radtourismuskongress des ADFC im Landschaftspark in Duisburg diskutiert wurden. Ich durfte die Teilnehmer (die mit Bahn, Bus, Brompton kamen) mit der Zukunft des Resonanz- und Transformationstourismus bekannt machen. Danke! Schöne Veranstaltung, sehr sympathische Organisator*innen, Gastgeber*innen wie Teilnehmer*innen.